Durch die Sierra de las Nieves nach Ronda

Wir nähern uns Ronda über Coin, El Burgo und das Biosphären-reservat Sierra de las Nieves.

 

Es geht steil bergauf. Am Pass Puerto del Viento sind wir sogar 1190 m hoch über dem Meeresspiegel.

 

In der Sierra de las Nieves entspringt der Río Guadalevín der die berühmte Schlucht von Ronda in das Gestein eingeschnitten hat. 


Bandoleros - das ist der Name der sagenumwobenen Räubergestalten, die in den andalusischen Sierras, vor allem in den Bergen von Ronda, ihr Unwesen trieben. Ihre Untaten und Abenteuer spiegeln den Überlebenskampf der Armen gegen die Reichen, der Unterdrückten gegen die Allmächtigen wieder.

Nach einer sehr sehenswerten Fahrt durch die Sierra erreichen wir gegen Mittag Ronda.
Der Tajo, eine 100 bis 180 m tiefe Schlucht, durch die sich der Río Guadalevín schlängelt, bildet einen gähnenden Abgrund zwischen Alt- und Neustadt in Ronda.


Aufgrund seiner Lage galt das Städtchen bis ins hohe Mittelalter als uneinnehmbar. Es war seit jeher ein Zentrum der Schmuggler und der Bandoleros.


Ronda war und ist die Stadt des Stierkampfs. Die berühmte Stierkampfarena Plaza de Toros de Ronda wurde im Jahr 1785 eingeweiht. Ihr Rund fassen doppelstöckige toskanische Säulen ein, auf den Rängen finden 5000 Besucher Platz. Der Torero Pedro Romero, ein Liebling der Massen, tötete als 15-jähriger seinen ersten Stier.

Der Puente Viejo, die "alte Brücke", entstand 1616 auf den Fundamenten einer arabischen Konstruktion.

Die Aussichtsterrassen der schmalen Calle La Mina sind ein idealer Ort, um die Schlucht, die Altstadt auf dem gegenüberliegenden Felsen und die beiden anderen Brücken über dem Tajo zu bewundern.

Puente Nuevo - Neue Brücke - ist ein Meisterwerk der Architektur des 18. Jhd. Im unteren Teil einbogig, im oberen dreibogig, überspannt die Konstruktion an dieser Stelle die
100 m tiefe Schlucht.


Der Trakt über dem mittleren Bogen diente einst als Gefängnis. Nach 42 Jahren Bauzeit wurde die Brücke des Architekten Martín Aldehuela vollendet. Er stürzte übrigens in die Tiefe, während er die letzten Handgriffe tat.

Im Jahre 711 fiel Ronda in arabische Hand. Aufgrund seiner Lage am Weg von der Hauptstadt Córdoba zur Küste war es strategisch bedeutsam und wurde mit Mauern und Türmen bewehrt.

Als die Christen im 13. Jh. Westandalusien erobert hatten, bildete Ronda eine Art Grenzposten des granadischen Nasridenreichs.

Erst 1485 - der muslimische Statthalter war gerade zur Verteidigung Málagas ausgezogen - konnten die katholischen Könige die Stadt einnehmen.

An der Plaza de Espana in der Neustadt besuchen wir ein Spezialitätengeschäft. Hier gibt es unter anderem den Jamón Serrano (luftgetrockneter Gebirgsschinken) und den Jamón Ibérico sowie sowie kleine Pasteten und Kuchen.

 

Der Jamón Ibérico ist ein Schinken von iberischen Schweinen - einer schwarzen Rasse, die als Weideschweine in den Stein- und Korkeichenwäldern Nordwestandalusiens gehalten werde.

In der Altstadt besuchen wir das Haus von Don Bosco - ein Gebäude im Jugendstil mit einem einzigartigen Panorama-Ausblick. (19. - 20. Jh.). Hier sieht man wie einst der andalusische Landadel gelebt hat.

Der ursprüngliche Stadtkern zeigt mit seinem verwinkelten Gassengestrüpp eine typische arabische Struktur.

Zentrum der Altstadt (La Ciudad) ist die Plaza Duquesade Parcent mit dem langestreckten Rathaus und der Kirche Santa Maria la Mayor.

Durch die Puerta de Almocábar, ein von Rundtürmen flankiertes Hufeisentor, verlassen wir die Altstadt. Zwei kleine Strolche auf ihrem Esel ziehen noch unsere Aufmerksamkeit auf sich, bevor wir Ronda verlassen. Diesmal jedoch über die gut ausgebaute Straße Richtung Marbella. Vorbei geht es an unzähligen, immergrünen Golfplätzen. Am Abend erreichen wir wieder Alhaurin el Grande und unser Hotel.