Durch das Charlevoix zum Fjord Saguenay

08.08.2017

Um 9 Uhr verlassen wir nach einem wundervollen Frühstück Québec. Unser heutiges Tagesziel ist Jonquière am Ende des Fjord Saguenay. Wir fahren auf der Route 138 die auf der Nordseite des Sankt-Lorenz-Stroms verläuft. Die Straße zählt zu den schönsten Routen Kanadas und bis zum Atlantik sind es 1400 km - genausoweit wie z.B. von Flensburg zum Gardasee.

Unterwegs auf der Route 138, eine der schönsten Straßen Kanadas.
Unterwegs auf der Route 138, eine der schönsten Straßen Kanadas.
Leider sehen wir keinen Elch am Straßenrand stehen.
Leider sehen wir keinen Elch am Straßenrand stehen.

Nach rund 100 km biegen wir von der Route 138 rechts ab auf die Küstenstraße 362. Der Ort Baie-Saint-Paul ist der Hauptort der Region Charlevoix - eine regionale Grafschaftsgemeinde in der Provinz Québec. Das Charlevoix gehört zu den landschaftlich schönsten Regionen Kanadas. Der Sankt-Lorenz-Strom, kleine Dörfer, weiter Täler und dieses unglaubliche Licht. Wow. Kein Wunder, dass seit jeher Künstler hierher kamen. Baie-Saint-Paul ist die größte Künstlerkolonie und hat viele Galerien, Kunstwerkstätten, Restaurants und Cafés. Viele Galerien befinden sich am Circuit des Galeries d'Art. Wir schlendern durch Ort, trinken eine Tasse Kaffee und fahren dann zur Mündung des Flusses Rivière du Gouffre in den Sankt-Lorenz-Strom.

Impressionen von der Küstenstraße 362.

Fotostopp in Saint-Irénée.

Hinter Saint-Irénée halten wir bei der Käserei Fromagerie St-Fidèle und kaufen uns für die Weiterfahrt als Proviant zwei Stück Käse. Die für das Charlevoix typischen Käsesorten Fleurmier und Le Migneron haben wir jedoch in der riesigen Kühltheke nicht entdeckt.

 

 

 

Nur 10 km weiter liegt Port-au-Persil mit der Wein-kellerei Cidrerie Port-Au-Persil und der kleinen Kirche Chapelle McLaren. Dazu ca. 10 Häuser - das wars.

Der Blick vom kleinen Naturhafen auf den mächtigen Sankt-Lorenz-Strom ist pittoresk. 

Kurz hinter Port-au-Persil stößt die Küstenstraße 362 wieder auf die Route 138. In Saint-Siméon verlassen wir die 138 und biegen links ab auf die Route 170 Richtung Nordwest.

Pont du Faubourg
Pont du Faubourg

Nach rund 60 km verlassen wir die Route 170 und schauen uns die hübsche Brücke "Pont du Faubourg" von 1929 an.

 

Wir überfahren den kleinen Fluss auf der Covered Bridge und erreichen um 16 Uhr das Visitor-Center des Nationalparks Parc national du Fjord-du-Saguenay auf der Südseite des Fjords (L'Anse De Tabatière).

 

Der Ausblick ist fantastisch und die Rangerin auf der Aussichtsplattform versucht uns auf englisch den Park etwas näher zu bringen. Schon seltsam, dass eine Rangerin in Kanada kaum englisch spricht.

Leicht kann man sich an den riesigen Entfernungen und den damit verbundenen langen Fahrzeiten verschätzen. So erreichen wir den Ort Jonquière erst um 19 Uhr. Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte ist die kleine Frühstückspension Auberge les Deux Tours.

09.08.2017

Nach dem Frühstück verlassen wir Jonquière. Auf der Nordseite des Fjords fahren wir auf der Route 172 nach Osten zur Mündung am St. Lorenz Strom.

Nördlich von Tadoussac am St. Lorenz Strom liegt der Ort Grandes Bergeronnes. Von einer Landzunge, die in den Strom hineinragt, kann man angeblich Wale von Land aus beobachten. Leider ist bei unserer Ankunft um 12 Uhr Ebbe und natürlich kein Wal zu sehen. 

Einige Besucher starten gerade in roten Überlebens-anzügen zu einer Walbeobachtungstour hinaus in den St. Lorenz Strom.

 

Tadoussac ist ein kleiner und beliebter Ferienort. Das Wahrzeichen des Ortes ist das vornehme Hotel Tadoussac mit seinem roten Dach. 

Viele Ausflugsboote bringen im Sommer tausende von Touristen hinaus zu den Walen, die sich hier im nährstoffreichen Mündungsgebiet tummeln. 

Im Café Bohème essen wir eine leckere Québec Lobster Roll für 58 CAD$ = 40 €. Darauf haben wir uns schon lange gefreut, nachdem wir 2013 in Neuengland auf den Geschmack von Hummer gekommen sind.

Mit der Fähre fahren wir quer zur Mündung des Saguenay-Fjords hinüber nach Sainte-Cathérine. Die Überfahrt kostet nichts! Gewaltig ragen die bis zu 460 m hohen Granitwände links und rechts des Fjords in die Höhe. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis.

In Sainte-Cathérine befindet sich eine Beobachtungsstation der Nationalparkverwaltung. Von der Aussichtsplattform lassen sich sehr gut Wale beobachten. Wir haben Glück: eine ganze Familie Belugawale zieht unterhalb der Station vorbei. Leider haben wir unser Teleobjektiv in der Pension vergessen :-(

Mit der Fähre geht es wieder hinüber nach Tadoussac. Auf der Rückfahrt nach Jonquière machen wir noch einen Stopp in L'Anse-de-Roche und genießen die Nachmittagsruhe am Fjord Saguenay bei einem "kühlen Blonden".

10.08.2017

Nach dem Frühstück und einigen guten Tipps des Pensionsbesitzers zur heutigen Etappe verlassen wir Jonquière. In Chambord am Südufer des Lac Saint-Jean biegen wir links ab auf die Route 155. Zuerst landwirtschaftlich geprägt, führt uns die Tour weiter durch dichte kanadische Wildnis.


 

Um 17 Uhr kommen wir nach Saint-Alexis-des-Monts und kurze Zeit später zur Lodge Hôtel Sacacomie die vollständig aus Holz erbaut wurde. Die Lodge liegt oberhalb des Lac Sacacomie. Die gemütlichen holzvertäfelten Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet. Im legeren Restaurant des Hotels werden regionale Gerichte serviert. Zum weiteren Angebot gehören eine Terrassenbar am See, Bootsfahrten, Wanderungen, ein Strand und ein Innenpool im Spa-Bereich.

Die Abgeschiedenheit und die rustikale Bauweise der Lodge hat auch ihren Preis. So zahlen wir z. B. für das fabelhafte Abendessen mit Blick über den See 118 CAD$ = 80 €. Aber es lohnt sich! 

11.08.2017

Am heutigen Tag am Lac Sacacomie wollen wir uns erholen und die Natur genießen. Am Morgen machen wir eine Wanderung durch die Wälder. Am Nachmittag einen Flug mit einem Wasserflugzeug und anschließend noch eine Paddeltour auf dem See. Hier einige Impressionen unseres Tages: 

Abendstimmung am Lac Sacacomie.
Abendstimmung am Lac Sacacomie.

Am Abend fahren wir ins 13 km entfernte Saint-Alexis-des-Monts und essen in der Microbrasserie Nouvelle France. Der Trend zu kleinen inhabergeführten Brauereien mit meist angeschlossenem Restaurant ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Neudeutsch spricht man hier auch von Craft Beer.