Donnerstag, 03.10.2013
Die heutige längere Tagesetappe soll uns in die White Mountains führen. Wir stehen um halb sieben auf und genießen noch einmal das herrliche Panorama vor unserem Hotel The Bluenose Inn. Die ersten paar hundert Kilometer sind landschaftlich nicht sehr reizvoll. In Bridgton (Maine) legen wir eine kleine Mittagspause in Beths Kitchen Café ein. So liebevoll das Café, so lieblich wir nun auch die Landschaft.
Um halb eins überqueren wir die Grenze zum Staat New Hampshire und erreichen die White Mountains Region. Das Wetter ist traumhaft schön und wir beschließen noch heute auf den Mount Washington zu fahren.
Durch die Orte Conway und Jackson geht’s zum höchsten Berg östlich der Rocky Mountains.
Am Fuße des Mount Washington bezahlen wir für die Fahrt im eigenen Wagen 34 US$ und schon kraxeln wir die acht Meilen lange und kurvenreiche Mt. Washington Auto Road zum Gipfel hinauf.
Im Preis für die Fahrt ist der berüchtigte Autoaufkleber (Bumper Sticker) „This car climbed Mt. Washington“ sowie eine Audio-CD enthalten, die während der Fahrt zum Gipfel die Geschichte des Berges erzählt.
Die Fahrt ist spektakulär und mit jedem Höhenmeter wird es kühler und windiger.
Der Mount Washington ist nicht nur einer der höchsten Berge sondern auch einer der kältesten und windigsten Orte der USA und der Welt. Am 1917 m hohen Gipfel wurde am 12. April 1934 eine
unglaubliche Windgeschwindigkeit von 370 km/h gemessen – Weltrekord bis ins Jahr 2010. Dann wurde auf Barrow Island in Australien eine Windgeschwindigkeit von 408 km/h gemessen.
Eine andere Möglichkeit den Berg zu erklimmen, ist die Fahrt mit der Mt. Washington Cog Railway . Die Bahn kann sich
rühmen auf der zweitsteilsten Schienenstrecke der Welt zu fahren, die weltweit erste Zahnradbahn auf einen Berg zu sein und sie gilt als Amerikas älteste Touristen-attraktion überhaupt.
Auf der Fahrt zum Hotel in Jackson wundern wir uns über einige Schaulustige am Straßenrand mit Fotoapparaten und Handy´s. Wir halten auch an und sehen im Wald, keine 20 Meter entfernt, einen jungen Elch stehen. Wir können gerade noch drei Fotos schießen bevor das Tier im Dickicht verschwindet.
Um 18 Uhr erreichen wir unser Hotel Eagle Mountain House in Jackson. Das traditionsreiche Hotel ist aus dem Jahr 1879 und hat seinen eigenen, antiken Charme. Uns gefällt’s. Wir bleiben zwei Nächte.
Freitag, 04.10.2013
Den heutigen Tag verbringen wir in den White Mountains. Um 8:30 Uhr fahren wir von Jackson aus durch den Crawford Notch State Park und das Mount Washington Valley Richtung Bretton Woods. Von einigen Aussichtspunkten im Valley bieten sich imposante Ausblicke auf die Presidential Range. Die Gipfel dieser Bergkette tragen die Namen ehemaliger US-Präsidenten.
Kurz vor 10 Uhr erreichen wir das Mount Washington Hotel Resort in Bretton Woods. Das 1902 eröffnete Hotel wurde von Handwerkern aus Italien errichtet.
Im Jahr 1944 wurde hier auf einer internationalen Konferenz der Internationale Währungsfonds (IMF/IWF) gegründet und der US-Dollar als internationale Leitwährung eingeführt. Majestätisch thront das 200 Zimmer Hotel vor dem 1917 Meter hohen Mount Washington.
Die Rundfahrt durch die White Mountains führt uns nun durch den Franconia Notch State Park entlang des Interstate Highway 93. In Lincoln biegen wir links ab auf die Route 112, besser bekannt als Kancamagus Highway. Man sagt die 55 Kilometer lange Route zwischen Lincoln und Conway sei die schönste Indian-Summer-Route ganz Neuenglands. Am Kancamagus Pass erreicht die Straße eine Höhe von 914 Metern. Die Ausblicke sind fantastisch. Ein fotografischer Hotspot am Kancamagus Highway sind die Sabbaday Falls (ungefähr auf halber Strecke zwischen Lincoln und Conway).
Um 15 Uhr sind wir zurück in North Conway. Den Nachmittag nutzen wir zum Shoppen in den über 200 Outlet Stores des Ortes. Da es in New Hampshire keine Mehrwertsteuer gibt, kann man hier einige Schnäppchen machen.
Covered Bridges
In New Hampshire gibt es noch 54 überdachte Brücken, in Vermont sogar noch 106. Im 19. Jahrhundert begannen Handwerker die Brücken mit hölzernen Konstruktionen und Dächern vor Wind und dem rauen Wetter zu schützen. Heute sind sie ein Wahrzeichen Neuenglands.