Anreise und der erste ganze Tag in Barcelona

Nach einem guten Flug mit Eurowings von Hamburg nach Barcelona, erreichen wir schon am frühen Nachmittag die Hauptstadt Kataloniens. Mit dem Aerobus geht's günstig und schnell in die City, zum Plaza Catalunya. Hier steigen wir in die U-Bahn und fahren bis zur Station Llacuna. Dann noch 400 m zu Fuß und wir sind im Hotel IBIS Plaza Glòries.

 

Kurz darauf machen wir uns auf den Weg zum Olympiahafen. Der Port Olímpic wurde 1992 für - wie der Name schon sagt - die Olympiade angelegt. Ein Sportboothafen mit Platz für über 800 kleine Segelschiffe sowie zahlreiche Restaurants, Läden, Diskotheken und Bars laden zum Verweilen ein. In der Vila Olímpica stehen einige der ansprechendsten Skulpturen des modernen Barcelonas. Uns gefällt besonders der Fisch von Frank Gehry. 

Im März wird es auch in Barcelona recht früh dunkel und so schießen wir auf dem Rückweg ein letztes Fotos.

Auch am zweiten Tag haben wir wieder ein traumhaftes Wetter.

Nach einem ausgiebigen und guten Frühstück starten wir um halb zehn. Zuerst wollen wir uns die Altstadt Barcelonas anschauen. Dank des hervorragend ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs und unserer Barcelona-Card für 4 Tage ist es kein Problem in kürzester Zeit die verschiedenen Stadtteile zu erreichen.

Museu del Disseny
Museu del Disseny

In der Nähe des Hotels befindet sich das Museu del Disseny, das sich in einem sehr avantgardistischen Gebäude befindet. Dieses Museum entstand durch die Zusammenlegung der Sammlungen des ehemaligen Museums für Dekorative Kunst, des Kleider- u. Textil-museums, des Keramikmuseums und des Kabinetts für Grafikkunst.

Hier am Plaza Glòries ist auch die zweite U-Bahn und Straßenbahn-Haltestelle, die wir vom Hotel gut zu Fuß erreichen können. Das Hotel liegt also in einer Top-Lage.

Einer der ältesten Märkte Europas liegt in unmittelbarer Nachbarschaft: Encants Barcelona. Seit 2013 ist er in einer offenen Markthalle untergebracht, die vom Architekten Fermin Vázquez und dessen Studio b720 geplant wurde. Wir sind von der lichtdurchfluteten Konstruktion beeindruckt. Hinter dem Museu del Disseny befindet sich ebenfalls am Plaza Glòries der Torre Agbar. Ein 144 m hoher Wolkenkratzer, der die Silhouette der Stadt sehr verändert hat. Seine Form ist von den Ausbrüchen der Geysire, der Architektur Gaudís und dem Berg Montserrat inspiriert. Im Bürogebäude ist der Sitz der Wasserwerke Barcelonas. Nachts ist das Hochhaus spektakulär illuminiert.  

Markthalle Encants Barcelona. Rechts das Museu del Disseny, dahinter der Torre Agbar.
Markthalle Encants Barcelona. Rechts das Museu del Disseny, dahinter der Torre Agbar.

Um halb elf stehen wir vor der Kathedrale von Barcelona - Catedral de Santa Creu i Santa Eulàlia im Stadtteil Barri Gòtic. Sie steht auf den Ruinen eines römischen Tempels und einer maurischen Moschee. Die Basilika stammt aus dem 11. Jh. Erst im 19. Jh. bekam sie ihr heutiges Aussehen, als man die Fassade nach dem neugotischen Geschmack der Epoche gestaltete. Im Kreuzgang leben 13 Gänse. Ihr weißes Gefieder symbolisiert die Jungfräulichkeit der hl. Eulàlia, ihre Anzahl das Alter in dem die Märtyrerin getötet worden sein soll. Hier einige Fotos der Kathedrale.

Unser Stadtrundgang durch den historischen Altstadtkern geht weiter. Dicht an dicht stehen mittelalterliche Kirchen und Stadtpaläste. Vielen Bauten entstanden bereits im 13. bis 15 Jh. Aber Barri Gòtic bietet den Besuchern nicht nur eine unüberschaubare Fülle mittelalterlicher Gebäude, sondern auch alltägliches und authentisches Flair - kleine Plätze, urige Geschäfte und nette Bewohner.

 

Auf der Placa de Sant Jaume stehen sich das Rathaus (Casa del la Ciutat) und der Regierungspalast (Palau de la Generalitat de Catalunya) - Sitz der autonomen Region Kataloniens - mit ihren Längsseiten gegenüber. Hier ist also die ganze Macht Barcelonas und Kataloniens zentral versammelt.


Casa del la Ciutat
Casa del la Ciutat
Casa del la Ciutat
Casa del la Ciutat

Palau de la Generalitat de Catalunya
Palau de la Generalitat de Catalunya

In der Carrer del Bisbe kreuzt eine neugotische Brücke die Gasse. Die Pont dels Sospirs wurde 1928 von Joan Rubiò i Bellver konstruiert und ist von der berühmten Seufzerbrücke in Venedig inspiriert. Sie verbindet den Palau de la Generalität mit dem Casa dels Canonges. Wir haben Glück, dass sich keine chinesische Besuchergruppe unter der Brücke "positioniert".


Placa Reial
Placa Reial

Zwischen Palmen, Brunnen und neoklassischen Fassaden liegt der Platz Placa Reial. Im Schatten der Palmen und in den kühlen Säulengängen lässt es sich auch im Sommer sicher gut aushalten. Die Straßenlaternen stammen vom Architekten Gaudí, dem wir uns heute noch ausgiebig widmen wollen.

Der Platz liegt nur einen Steinwurf von der Straße La Rambla entfernt. Es ist DIE Flaniermeile und Hauptarterie der Stadt. Sie ist einen Kilometer lang und zieht sich vom Meer westlich an Barri Gòtic entlang nach Norden.


Um halb zwölf sind wir am Palau Güell. Dieser prächtige Palast wurde um 1880 für den Industriellen Eusebi Güell errichtet. Architekt des Hauses war der erst 33-jährige Antoni Gaudí. Es war für den jungen Gaudí eines seiner ersten größeren Häuser.

 

Wer war den eigentlich dieser Antoni Gaudí. Und warum wird er hier in Barcelona so verehrt?

Wikipedia schreibt dazu:

"Antoni Gaudí (geboren 1852; gestorben am 10. Juni 1926 in Barcelona) war ein spanischer Architekt und herausragender Vertreter der katalanischen Bewegung des Modernisme.
Er war der Sohn eines Kupferschmieds. In der Werkstatt seines Vaters wurde er schon früh mit geometrischen Formen vertraut. Nach dem Abschluss an der Architekturschule lernte Gaudí um 1878 Eusebi Güell kennen, mit dessen finanzieller Hilfe er später bedeutende Werke wie die Güell Pavillons, den Palau Güell, den Park Güell, die Bodegas Güell und die Krypta der Colònia Güell realisieren konnte.
Im März 1883 übernahm er die Leitung über den Bau der Sagrada Família, der er sich von 1914 bis 1926 vollständig widmete. Neben dem Palau Güell von 1886 bis 1889 leitete er noch von 1889 bis 1894 den Bau des Theresianerinnen-Stifts in Barcelona und von 1887 bis 1893 den des Bischofspalasts in Astorga. 1892 begann schließlich der Bau der Sagrada Família.
Am 7. Juni 1926 wurde Gaudí auf dem Weg zur Baustelle der Sagrada Família von einer Straßenbahn erfasst und blieb bewusstlos liegen. Er starb drei Tage später."

Ganz typisch sind für Antoni Gaudí die skurril-skulptural geformten Schornsteine. Hier eine kleine Auswahl:


La Boqueria - die historische Markthalle aus dem 19. Jh.

Sie hat den Ruf, einer der besten Märkte der Welt zu beherbergen. Wir wollen uns vor Ort überzeugen und schlendern hinein. Es wird wirklich eine unüberschaubare Auswahl an hochwertigen Produkten angeboten. Der legendäre Markt wird auch "der Bauch Barcelonas" genannt. Eigentlich heißt er auch "Mercat de Sant Josep", doch alle sagen nur La Boqueria. Er ist einer von 40 (!)  Märkten in Barcelona. Die Anordnung in der Halle ist folgende: Am Eingang Obst, Gemüse, Gewürze,Blumen und spanische Süßigkeiten. In der Mitte des Marktes dominiert der frische Fisch. Im hinteren Teil kommt das Fleisch. Überall in der Halle finden wir Bars, Bistros und Cafés. Wir suchen die Bar Pinotxo, die in der WDR Sendung "Wunderschön" vorgestellt wurde. Wir finden Sie auch, doch leider ist sie total überfüllt. Uns bleibt nur eine Foto des Inhabers Juanito Bayén.

Am frühen Nachmittag sind wir oberhalb der Stadt am Park Güell. Der Park ist heute ein öffentlicher Park (natürlich mit Eintrittskontrolle und für 5,50 Euro pro Person) und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Gaudí wollte allerdings um 1900 ein privates Wohnviertel im Stil englischer Gartenstädte anlegen, finanziert durch Güell. 60 Villen waren geplant. Doch es fanden sich keine Investoren. 1914 wurde das Projekt eingestellt. Dann erwarb 1922 die Stadt Barcelona das Gelände um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gaudí lebte über 20 Jahre lang als einziger Bewohner in der Gartenstadt. Sein Wohnhaus ist heute ein Museum, das wir uns vor der eigentlichen Parkbegehung anschauen. 



Blick auf die Terrasse mit der abgeblich längsten Sitzbank der Welt. Der Platz war als Theater -u. Versammlungsplatz geplant.
Blick auf die Terrasse mit der abgeblich längsten Sitzbank der Welt. Der Platz war als Theater -u. Versammlungsplatz geplant.
Blick von der Esplanade auf die zwei Pförtnerhäuser.
Blick von der Esplanade auf die zwei Pförtnerhäuser.
Die aus Keramikscherben verkleidete Bank umschließt die Terrasse.
Die aus Keramikscherben verkleidete Bank umschließt die Terrasse.

Der Säulensaal unter der Terrasse. Er wird von 86 gerippten ...
Der Säulensaal unter der Terrasse. Er wird von 86 gerippten ...
... Säulen getragen. Die Decke ist wieder mit Keramikscherben verkleidet.
... Säulen getragen. Die Decke ist wieder mit Keramikscherben verkleidet.

Der Abend rückt näher und wir wollen heute natürlich wieder Tapas essen (so wie gestern). Auf der Arenas de Barcelona soll es viele nette Restaurants mit einem super Ausblick geben. Wir fahren mit der U-Bahn zur Placa Espanya. Dieser Platz war einst Zugang zur Internationalen Ausstellung 1929.

Die Arenas de Barcelona aus dem Jahr 1900 war 
Barcelonas erste große Stierkampfarena und ist nun in ein Einkaufszentrum umgewandelt worden. Mit dem Außenfahrstuhl fahren wir auf das Dach der ehem.  Arena. Hier gibt es viele Tapas-Bars und Restaurants. Der Ausblick von oben auf die Placa Espanya ist atemberaubend schön.




Wir speisen im "La Lola" mit herrlichem Blick auf die Stadt. Es gibt natürlich Tapas - die Auswahl ist riesig und wir haben die Qual der Wahl.

Zum Abschluss des Tages wollen wir uns noch das Font Màgica anschauen. Dieses Werk aus dem Jahr 1929 ist ein kleines Kunstwerk der Hydraulik, in dem Musik, Licht und der Rhythmus des Wassers miteinander kombiniert werden. Ein Schauspiel, das auch heute noch die Zuschauer beeindruckt. Wir laufen von der Arenas de Barcelonas nur über den Placa Espanya die Straße hinauf Richtung Palacio National, der für die Internationale Ausstellung ebenfalls 1929 errichtet wurde. Heute Sitz des wichtigsten Kunstmuseums Kataloniens - das Museu Nacional d'art de Catalunya. 

Auf dem Weg zu unserem Hotel machen wir noch einen Foto-Stopp am Passeig de Gràcia und natürlich noch am 144 m hohen Torre Agbar an "unserer" U-Bahn-Station Placa de les Glòries Catalanes. Dann noch 400 m zu Fuß und wir sind wieder zurück im Hotel. Erschöpft und müde nehmen wir noch einem Drink in der Hotel-Lobby. Gute Nacht.