Freitag, 17.04.2015
Am späten Nachmittag erreichen wir nach rund 800 km Hirtshals, unseren Startpunkt zu den Färöer Inseln und nach Island. Wir checken in unserer vorgebuchten Unterkunft, dem Skaga Hotel gegenüber dem
Ozeanarium, ein und fahren am Abend noch mal zum Leuchtturm am Bunkermuseum. Der Turm erstrahlt im letzten Abendlicht bevor sich die Sonne hinter die Wolken schiebt. Anschließend essen wir noch
einen leckeren Burger im Restaurant Lilleheden am schönen Platz oberhalb des Hafens und gewöhnen uns an das hohe
Preisniveau in Dänemark.
Samstag, 18.04.2015
Vom Frühstücksraum im Obergeschoss des Hotels können wir die Ankunft der MS Norröna in den Hafen von Hirtshals beobachten. Übrigens: das Skaga Hotel ist wirklich Klasse und
man kann für 200 DK das Auto auf dem Hotelparkplatz für eine Woche abstellen. Nach dem Frühstück schlendern wir hinunter zum Hafen. Wir haben noch Zeit, denn wir können erst am frühen Nachmittag
an Bord der MS Norröna einchecken. Im Hafen bestaunen wir die einlaufenden Speedfähren der ColorLine und gucken den Anglern über die Schulter.
Dann machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, checken aus und fahren zum Fährterminal der FjordLine an dem die Norröna angelegt hat. Wir laden das Gepäck aus, Hartmut bringt das Auto zum Hotelparkplatz zurück und kehrt anschließend zu Fuß zurück zum Schiff.
Wir gehen an Bord!
Nachdem wir unsere kleine Außenkabine bezogen haben schauen wir uns erst einmal die unterschiedlichen Decks des Schiffes an. Gegen 15 Uhr verlassen wir den Hafen von Hirtshals. Wir sind auf dem
Oberdeck und bestaunen die Ausfahrt aus dem Hafen. Unser nächstes Ziel: die Färöer-Inseln.
Hier mal einige Infos zur MS Norröna:
Die neue Norröna ist als kombinierte Passagier- und Frachtfähre auf der Flender Werft in Lübeck gebaut worden. Das Schiff hat etwa die dreifache Kapazität für Fahrzeuge aller Art, verglichen mit der Vorgängerin "Norröna 1". An Bord stehen 318 Kabinen und über 300 Liegen für maximal 1428 Passagiere zur Verfügung, auf den Wagendecks finden bis zu 800 PKW Platz. Die Frachtkapazität liegt bei 3250 Tonnen.
Alles Erdenkliche ist getan worden, um den Aufenthalt an Bord nicht durch Lärm oder Vibrationen zu beeinträchtigen. Ein Modell der MS Norröna, immerhin über 8 Meter lang, wurde nicht weniger als 15-mal in Hamburg umfangreichen Schwimmtests unterzogen, bis die Ergebnisse optimal waren. Auf einer Beurteilungsskala von 1 bis 10, auf der die 1 das beste Ergebnis darstellt, erreichte die MS Norröna dadurch letztlich ein Ergebnis von 1,8 - eine herausragende Beurteilung der neuen Nordatlantik-Kreuzfahrtfähre, die nur von wenigen Kreuzfahrtschiffen erreicht wird.
An Bord der MS Norröna arbeiten bis 118 Besatzungsmitglieder, die genaue Zahl richtet sich nach der jeweiligen Passagieranzahl. Im hochmodernen Maschinenraum arbeiten z.B. im Normalbetrieb 5 Mann gegenüber 10 auf der alten Norröna. Theoretisch kann das Schiff von nur 14 Personen gefahren werden, 3 auf der Brücke, 5 im Maschinenraum und 6 an Deck.
Zahlen und Fakten:
Sonntag, 19.04.2015 - Ein Tag auf See
Heute liegt ein ganzer See-Tag vor uns. Das Wetter ist gut und wir sind öfters an Deck oder bummeln durch das Schiff. Es gibt viel zu entdecken. Am frühen Nachmittag um 14:27 Uhr überqueren wir den Nullmeridian östlich der Shetland-Inseln in Richtung Nord-West. Gegen 16 Uhr tauchen die Shetlands am Horizont auf. Das Wetter ist herrlich und so gut wie alle Passagiere sind an Deck. Das Muckle Flugga Lighthouse ist sehr gut zu erkennen.
Info: Es handelt sich um den am weitesten nördlich gelegenen Leuchtturm in Schottland. Das Leuchtfeuer liegt in einer Höhe von 66 m über dem Meeresspiegel, woraus sich eine Reichweite von 22 Seemeilen (rund 40 km) ergibt. Am 1. Januar 1858 wurde der Leuchtturm unter dem Namen „North Unst Lighthouse“ in Betrieb genommen. 1964 erhielt der Leuchtturm den Namen „Muckle Flugga“, den er bis heute trägt. (Quelle Wikipedia)
Als wir die Shetland-Inseln passiert haben, nimmt der Wellengang merklich zu, stellt aber kein Problem dar.
Das Abendessen und auch das Frühstück nehmen wir immer im Buffet Restaurant zu uns. Die Auswahl ist riesig und für jeden Geschmack ist immer etwas dabei. Täglich wechselt das Angebot. Den Abend
lassen wir oft mit einem Drink bei Live-Musik in der Naust-Bar ausklingen.
Montag, 20.04.2015 - Ankunft auf Färöer
Morgens um 5 Uhr, es ist noch „stockdunkel“, erreichen wir nach einer ruhigen Nacht den Hafen von Tórshavn, die Hauptstadt der Färöer. Wir frühstücken schon um 6 Uhr und verlassen um 7 Uhr das Schiff. Gegenüber der Anlagestelle befindet sich auf einer Anhöhe die historische Festungsanlage Skansin mit dem Skansin Lighthouse. Von hier hat man einen fantastischen Blick über den Hafen und die vorgelagerte Insel Nólsoy. Natürlich erklimmen wir den Hügel nachdem wir uns die Anlagestelle der Norröna angesehen haben. Wir müssen uns ein wenig beeilen, denn um 8 Uhr wollen wir an einer geführten Tour durch Tórshavn teilnehmen. Es ist bedeckt aber zum Glück regnet es nicht. Die Färöer-Inseln gehören zum Königreich Dänemark, sind politisch jedoch eine eigenständige Nation. Sie liegen im Nordatlantik nördlich von Schottland, westlich von Norwegen und südöstlich von Island. Der Lage entsprechend ist das Klima maritim, kein Punkt der Inseln ist weiter als fünf Kilometer vom Meer entfernt.
Der Golfstrom sorgt auf den Färöer für vergleichsweise milde Winter. Andererseits sind die Sommer recht kühl, die durchschnittlichen Höchsttemperaturen in den Sommermonaten erreichen
normalerweise zwölf bis dreizehn Grad. Auf den Inseln muss immer mit jedem Wetter gerechnet werden. Nebel und Regen können das ganze Jahr über Urlauber überraschen.
Gegen 10 Uhr fahren wir mit dem Bus nach Kirkjubøur. Einst war Kirkjubøur das geistliche und kulturelle Zentrum der Färöer. Ab 1111 (ältere Quellen sagen ca. 1100 bzw. spätestens
1120) war es Sitz des Bistums Färöer. Bis zur Reformation auf den Färöern 1538 residierten hier 34 Bischöfe.
Bei unserer Ankunft ist es weiterhin bedeckt. Besonders sehenswert sind in diesem kleinen Ort die Ruine der Magnuskathedrale von ca. 1300 (auch Magnusdom genannt), die kleine Olavskirche aus
dem 13. Jahrhundert und der Königshof von Kirkjubøur, der älteste auf den Färöern erhaltenen Hof aus der Wikingerzeit.
Wir schlendern zwischen den paar Häusern hindurch, immer auf der Suche nach einem schönen Fotomotiv.
Die Domruine wird auf den Färöern Mururin (die Mauer) genannt. Sie sollte als „Magnusdom“ unter Bischof Erlendur der größte Sakralbau der Färöer werden, wurde aber nie fertiggestellt und besitzt
daher weder Fenster, noch ein Dach, oder einen Turm. Hier wurde 1832 ein Runenstein gefunden, der Kirkjubøstein. Teile der Kirche sind wegen Restaurierungsarbeiten eingerüstet.
Der bekannteste Bischof in Kirkjubøur war Erlendur
(† 1308). Er ließ die Magnuskathedrale bauen, was aber zum Aufruhr der Färinger führte, da sie die hohen Kirchenabgaben nicht mehr tragen wollten. Erlendur wurde gestürzt (wahrscheinlich konnte
er fliehen, andere Überlieferungen sagen, er wurde in der Magnuskathedrale getötet).
Am Ende unseres geführten Ausflugs nach Kirkjubøur sind wir bei den Nachfahren der Familie Patursson in ihr Farmhaus zu einem heißen Kaffee und Gebäck eingeladen. Das historische
Wikinger-Stabhaus, welches nach der ersten Jahrtausendwende gebaut wurde und von welchem gesagt wird, dass es das älteste, bewohnte Holzhaus der Welt sei, ist heute ein kleines
Museum mit direktem Zugang zum Wohnhaus der Familie Patursson.
Wir fahren zurück nach Tórshavn, denn um 14 Uhr heißt es "Leinen los" mit Kurs auf Island.